Helena Blomqvist

Der Ursprung der Träume

© Helena Blomqvist

Verblüffend? Entsetzlich? Verführerisch? Poetisch? Melancholisch? Kontemplativ? Verstörend? Angesichts der Werke von Helena Blomqvist überkommt den Betrachter eine Flut widersprüchlicher Gefühle. Ihre Bilder, burleske und fantastische Kompositionen, entwirft die schwedische Fotografin zunächst auf Papier, in ihrem kleinen Studio im Stockholmer Stadtbezirk Södermalm. „Bevor ich mich an die Arbeit mache, fertige ich Skizzen mit Ideen an“, so Blomqvist. „Dann richte ich das Setting ein oder baue die Modelle, nähe die Kostüme, besorge die Accessoires und rufe die Menschen an, die Modell stehen sollen.“ Mit der Vorbereitung der Fotos und der digitalen Nachbearbeitung verbringt sie weitaus mehr Zeit als mit dem Aufnehmen der Bilder. Bevor sie auf den Auslöser drückt, vergehen manchmal mehrere Monate mit dem Errichten eines Settings. Die Arbeiten, die durch dieses ungewöhnliche und äußerst gewissenhafte Vorgehen entstehen, wurden in Galerien in Finnland und Schweden gezeigt; außerdem hat Blomqvist vier Bücher mit ihren Werken veröffentlicht.

Mit ihren detailgenauen Bildern, die sich außerhalb jeder Konvention bewegen, erreicht Blomqvist sowohl die Freunde zeitgenössischer Kunst als auch ein breites Publikum. In ihnen finden sich traumartige Versatzstücke aus Volkssagen und Legenden, aber auch starke Einflüsse der Popkultur der 1980er-Jahre, die für Kino, Fotografie, Mode und Musik eine Zeit des Umbruchs waren. Wie viele andere Künstler, die in dieser Zeit aufgewachsen sind, wurde auch Blomqvist von den großen Entwicklungslinien dieser Epoche geprägt. In ihren Werken finden sich immer wieder die Codes dieses Jahrzehnts, seine Symbolik, seine Mythologie. Auch aus diesem Grund wirken ihre Arbeiten wie ein Patchwork aus Träumen und Albträumen, aus Seiten, die aus alten, verstaubten Märchenbüchern gerissen wurden, aus alten Gemälden, die von bizarren Geschöpfen bevölkert sind, und aus Szenen aus grotesken Filmen.

Denn Blomqvist komponiert ihre Bilder nicht nur in perfekter Manier und entwirft Szenen, die eine universelle Sprache sprechen, sondern sie verleiht ihren Arbeiten auch kinematografische Kräfte. Eine Reise zum Ursprung unserer Träume, wie sie selbst dem Regisseur Tim Burton nicht besser gelingen könnte.

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